Wie aus den Horitschoner die „Gugafanga“ wurden
Die Bewohner sehr vieler burgenländischer Gemeinden haben einen netten, liebevollen oder teilweise sogar derben in Mundart gesprochenen Spitz- oder Spottnamen.
Diese Namen haben sie von ihren Nachbarn oder den eigenen Bewohnern aufgrund irgend welcher Vorkommnisse oder spezieller Eigenheiten ihrer Einwohnern erhalten.
Der Sage nach, lebte in Horitschon im Eichenwald einmal ein Kuckuck. Dieser Kuckuck rief so laut, dass die Bewohner des Ortes beschlossen, ihn zu fangen und endgültig zum Schweigen zu bringen.
Gesagt, getan, wurde der Baum, auf dem der Kuckuck saß, umgesägt. Als der Baum fiel flog der Kuckuck auf den nächsten Baum. Die Horitschoner „Holzfäller“ folgten ihm und fällten den nächsten Baum. Wiederum floh der Kuckuck beim Fallen des Baumes und ließ sich auf der nächsten Eiche nieder.
Dieses Schauspiel wiederholte sich so lange bis der Kuckuck auf dem letzten noch verbliebenen saß. Nun gab es kein Entkommen mehr, so dachten die klugen Horitschoner und fällten auch den letzten Baum.
Sie staunten nicht schlecht, als sich der Kuckuck abermals erhob und abflog Richtung Raiding (Nachbardorf).
Seitdem werden wir Horitschoner von unseren Nachbarn liebevoll – oder auch nicht – „Gugafanga“ genannt.