Weinbau anno dazumal

Die Geschichte und der Weinbau

Die Geschichte des Blaufränkischlandes ist auch eine Geschichte des Weinbaus.
Besucht man die Orte der Region, nimmt man auf Schritt und Tritt auch ihre Geschichte auf. Schlösser, Burgen und Ruinen sind beredte Zeugen einer abenteuerlichen Vergangenheit, in der der Wein stets eine wichtige Rolle gespielt hat.

 

Illyrer, Kelten, Römer, …

Wie wir bereits hörten, sind die Kelten dafür verantwortlich, dass der Weinbau in unsere Region gebracht wurde (um 450 v.Chr.). Bereits vor ihnen waren die Illyrer im Blaufränkischland ansässig und auch ihnen war der Weinbau bereits wohl bekannt.
Den Kelten folgten die Römer, die den Weinbau in unserer Region stark förderten. So sehr, dass der römische Kaiser Domitian den Anbau neuer Reben verbieten ließ, weil er um das Monopol des italienischen Weines fürchtete.
Erst 185 Jahre später hob Kaiser Probus dieses Verbot wieder auf.
Er gilt daher bis heute als Förderer des österreichischen Weines.

 

Das Mittelalter

Im Mittelalter waren nicht nur Kriege nach Innen und Außen, wie etwa die Türkenkriege und der 30jährige Krieg, sondern auch der Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten eine massive Bedrohung für die Bauern. Auch verheerende Seuchen, wie etwa die Pest, erschwerten ihnen das Leben. Es gab keinen Landbesitz, das Land war vom Herrscher nur geliehen. Hohe Abgaben an den Landesherrn, der Zehent an die Geistlichkeit und Steuern in Form von Naturalien ließen ihnen kaum genug zum Überleben.

Erst nach der Revolution von 1848 war es möglich, eigenen Landbesitz zu erwerten.
Die wirtschaftlichen und industriellen Errungenschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen auch dem Blaufränkischland zugute. Und doch musste man in unserer Region immer gegen große Schwierigkeiten wie
Überschwemmungen, schlechte Ernten und Schädlingsbefall der Reben ankämpfen.

 

Das 19. & 20. Jahrhundert

Schließlich folgte dann noch die Reblauskatastrophe Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und der Zweite Weltkrieg, in dem zahlreiche Weingärten in Horitschon von russischen Panzern buchstäblich überrollt und zerstört wurden.
Doch der eiserne Wille der Weinbauern, der auf der großen Liebe zu ihrem Land und seinen Weinen beruht, ließ und lässt sie alle Schwierigkeiten überwinden.

Heute können wir wieder genussvoll anstoßen und in Erinnerungen schwelgen – über die „guten alten Zeiten“

 

Quellen: J. Fally, A. Gebert „Blaufränkischland“, Ortschronik „800 Jahre Horitschon“
Fotos: Burgenländisches Landesarchiv, Fotosammlung