Blaufränkisch

Anbaufläche

Marktgemeinde Horitschon, dazu zählt Unterpetersdorf: 300 Hektar

Das bedeutet, dass in Horitschon fast 70 % der Rebfläche mit Blaufränkisch bestockt sind. In keinem anderen Ort in Österreich gibt es einen derart Hohen Anteil an Blaufränkischreben. Im Großraum Horitschon-Neckenmarkt findet man mit insgesamt 622 ha Blaufränkisch fast 20 % aller Blaufränkischrebstöcke Österreichs. Neben dem Mittelburgenland findet man den Blaufränkisch auch im Nord- und Südburgenland sowie in den östlichen Weinbaugebieten Niederösterreichs.

Herkunft

Der Blaufränkisch ist bereits im 18. Jahrhundert als wertvolle Keltersorte im Bereich der heutigen Thermenregion beschrieben (Helbling, Prag 1777). Von dort hat er sich mit ziemlicher Sicherheit in die östlichen Gebiete der Kronländer verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Sorte unter dem Namen Limberger oder Lemberger auch in Deutschland heimisch.

Beide Bezeichnungen verweisen auf eine alte österreichische Abstammung. Aus Lemberg in der Untersteiermark (Slowenien) wurden 1877 Blaufränkische als Lembergerreben nach Deutschland exportiert. Der zweite Name verweist auf die kleine Ortschaft Limberg bei Maissau, wo am Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls „wurzelechte Limberger Blaufränkisch-Reben“ zum Verkauf angeboten wurden.

Synonyme

Franconia (Italien), Kékfrankos (Ungarn), Frankovka (Slowakei, Tschechien), Gamé (Bulgarien) und Crna Francova (Kroatien)

Abstammung

Natürliche Kreuzung der Sorte Heunisch (bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine in Mitteleuropa weit verbreitete und wichtige Rebsorte, die als Elternteil vieler unserer heutigen Qualitätsrebsorten gilt), wobei der zweite Elternteil (wahrscheinlich eine Mutation aus einem Blauen Groben) noch nicht bekannt ist.

Blaufränkisch wurde für österreichische Neuzüchtungen wie bei Zweigelt, Blauburger, Roesler und Rathay als Kreuzungspartner verwendet. Auch von ausländischen Zuchtstationen wurde die Sorte als Kreuzungspartner verwendet.

blaufraenkisch_traubeBlatt

groß, fünflappig, grob gezähnt

Traube

groß, verästelt, mitteldicht, kegelförmig, mit blauschwarzen, rundlichen Beeren

Reifezeit

spät

Bedeutung und Inanspruchnahme

Der Blaufränkisch ist eine klimatisch sehr anspruchsvolle Rebsorte. Das im Mittelburgenland vorherrschende pannonische Klima ist die Voraussetzung für ihr optimales Gedeihen. Der hohen Anzahl an Sonnenstunden hat es das Mittelburgenland zu verdanken (nicht zuletzt wird das Mittelburgenland auch als Sonnenland bezeichnet), dass der Blaufränkisch hier Jahr für Jahr seine höchste physiologische Reife erzielt.

Aufgrund der optimalen Klima- und Bodenverhältnisse setzte sich der Blaufränkisch in Horitschon schon am Beginn des 20. Jahrhunderts als führende Rotweinsorte durch. Zwar vernichteten 1945 russische Panzer große Flächen der Weingärten, aber mit Fleiß und Liebe zum Blaufränkisch waren die Schäden von den Winzern bald behoben.

Aroma und Geschmack

Der typische Horitschoner Blaufränkisch besitzt eine farbintensive, dunkle rubinrote Farbe. Das komplexe Bukett vereint Aromen von Brombeeren, dunklen Kirschen und Schwarzbeeren kombiniert mit würzigen Anklängen, die an Kräuter und Minze erinnern. Rauchige Noten eines Barriqueausbaus werden durch
die Dichte und Aromavielfalt des Blaufränkisch perfekt integriert. Die ausgeprägte Frucht wird am Gaumen von einem balancierten Säurespiel getragen. Im Abgang präsentiert sich der Blaufränkisch mit einem saftigen, markanten Tanninkern.

Die Rebsorte verfügt über ein beachtliches Reifepotenzial. Die Classic- und Riedenweine bieten innerhalb der ersten fünf Jahre einen optimalen Trinkgenuss. In der Reserve Kategorie können zarte Röstaromen die vollreife Fruchtaromatik begleiten. Die Lagerfähigkeit der Reserve-Weine liegt zwischen sieben und 15 Jahren.

Der Blaufränkisch und die Gesundheit

In einer breit angelegten Studie des Bundesamtes für Weinbau in Eisenstadt konnte wissenschaftlich belegt werden, dass der Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland über einen auch aus internationaler Sicht sehr hohen Resveratrolgehalt verfügt.
Dabei handelt es sich um ein starkes Antioxidanz, das die Reduktion freier Radikaler fördert, den HDL Cholesterin Gehalt verbessert und damit die Blutgefäße schützt.